Tragfähige Kommunikationslösungen im Katastrophenschutz

Peter Dorfinger (Salzburg Research)

Während in Österreich gerade erst TETRA (Terrestrial Trunked Radio) für die Kommunikation der Einsatzkräfte im Katastrophenschutz ausgerollt wird, stehen in der Forschung schon die übernächsten Generationen in den Startlöchern.

AKTUELLER DIGITALFUNK VIELFACH BEREITS ÜBERFORDERT

Österreich befindet sich gerade am Übergang von Analogfunk hin zu Digitalfunk. Die eingesetzte Technologie (TETRA) bietet für viele Anwendungen nicht die notwendigen Datenraten – beispielsweise um Echtzeit-Anwendungen wie mobile Videos auszurollen.

5G ALS ONE4ALL KOMMUNIKATIONSLÖSUNG

Durch den Einsatz einer in der Masse breit verwendeten Technologie ergibt sich durch die weltweit produzierten hohen Stückzahlen vor allem ein Kostenvorteil.
Zwei grundlegend unterschiedliche Ansätze werden dabei verfolgt:

Eine Möglichkeit ist der Aufbau einer vollständig eigenen Infrastruktur für den Katastrophenschutz auf Basis von Mobilfunktechnologie. Der zweite Ansatz verwendet öffentliche Mobilfunknetze. Es können jedoch auch hybride Ansätze gewählt werden. So kann etwa ein Teil als eigene Infrastruktur aufgebaut und mit Funktionalitäten aus dem öffentlichen Mobilfunknetz ergänzt werden. Besonders spannend für den Katastrophenschutz ist das Konzept des network slicing in 5G. Hier wird ein Kommunikationsnetz so unterteilt, dass für jeden Anwendungsfall ein logisches Netz bereitgestellt werden kann.

FORSCHUNG AN ZUVERLÄSSIGKEIT DER MOBILEN NETZE

Die Standardisierung hinter 5G entwickelt sich stetig weiter, immer mehr Funktionalitäten werden hinzugefügt. Speziell in den Bereichen Robustheit und Zuverlässigkeit der Verbindungen wird intensiv geforscht. Wir bei Salzburg Research arbeiten aktuell an der Überwachung und Vorhersage der Netzwerkqualität für kritische Anwendungen. In einer eigenen 5G-Forschungsinfrastruktur wird die praktische Nutzbarkeit untersucht und innovative Use Cases erprobt.

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Peter Dorfinger, Forschungslinienleiter im Bereich Intelligent Connectiviy, Salzburg Research
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