Berghotel Hochschneeberg – verstecktes Juwel, einzigartige Chance

Wilhelm Reismann

Ralf Roletschek, roletschek.at

Ralf Roletschek / Roletschek.at (GFDL-1.2 Lizenz)

Sommer 2020, ein strahlender Sonntag, viele Menschen besuchen den Schneeberg mit der nun höchst attraktiven Zahnradbahn. Wenn sie ankommen, stehen sie vor einem architektonischen Juwel, dem 1898 von den berühmten Theaterarchitekten Hellmer & Fellner errichteten Berghaus Hochschneeberg. Schon der Kaiser und die Kaiserin haben hier offensichtlich gespeist und genächtigt. So wird es uns zumindest in alten Fotos vermittelt.

Die Niederösterreich Bahnen als Betreiber der Schneebergbahn investieren kräftig in das Ambiente, das die Gäste am Schneeberg empfängt. Das Bergerlebnis steht im Mittelpunkt und wird durch sanfte Wegeführung, den naturnahen Spielplatz und die „Kaiserrast“ mit spektakulärem Ausblick zur Geltung gebracht. Das Berghotel wurde in den 1980iger Jahren durch einen engagierten Privatmann von den ÖBB erworben. Das große Verdienst dieser privaten Initiative liegt in der unveränderten Erhaltung der historischen Substanz der einzigartigen Ringstraßenarchitektur. Nach Jahrzehnten ist es nun aber an der Zeit, sich dieses versteckten Juwels zu erinnern und Zukunftspläne zu schmieden.

Wilhelm_Reismann-©Wilke

Wilhelm Reismann, Präsident des ÖIAV

Die Vorzeichen für ein solches Vorhaben könnten besser nicht sein. Die Zeiten im Tourismus ändern sich gerade und Ziele wie der Schneeberg sind eine Chance. Wir verbringen unsere Freizeit wieder hier in der Nähe. Das gilt für Gäste aus Österreich und unseren Nachbarstaaten. Umso wichtiger wird es, dass wir diese naheliegenden Tourismusziele bestmöglich pflegen. Dazu braucht es ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Berghotels Hochschneeberg und einer gemeinsamen Projetträgerschaft von Land, Bund, Gemeinde, privaten Investoren und den Niederösterreich Bahnen.

Der Österreichische Ingenieur- und Architekten-Verein hat es sich zur Aufgabe gesetzt, aus der reichen Vergangenheit unseres Landes zu schöpfen und daraus Impulse für die Zukunft
zu setzen. Das war schon unser Gründungsgedanke 1848.

Wie kann der ÖIAV dabei unterstützen, den Schneeberg als Touristenziel noch attraktiver zu machen und das versteckte Juwel Berghotel Hochschneeberg in die Zukunft zu führen?.
Was müsste geschehen, damit an der Bergstation der Schneebergbahn ein zeitgemäßer, attraktiver Tourismusbetrieb entsteht, in dem sich unsere Gäste wohlfühlen und wo sie natürlich auch dank gutem Angebot und bester Stimmung bereit sind, das Konsumierte großzügig zu honorieren, ideell und monetär?.

Es würde uns freuen, wenn eine gemeinsame Initiative dazu führt, dass mit aller historischen Feinfühligkeit das Berghotel Hochschneeberg wieder zu dem gemacht werden kann, was es viele Jahre lang einmal war: Endpunkt der Zahnradbahn und Höhepunkt eines Ausfluges auf den höchsten Berg Niederösterreichs.

Eine schöne interdisziplinäre Aufgabe für Denkmalschutz, Architektur, Landschaftsplanung, Ingenieurwesen, Gastronomie und Tourismus.

Genau das, was sich der ÖIAV auf seine Fahnen heftet: Gemeinsam etwas für unsere Zukunft schaffen.