Menschen und ihre Leistungen- Impulse für unsere Zukunft:

Im Gespräch mit Timur Uzunoglu zu den Themen „Klimaschutz, Energie, Katastrophenvorsorge“

Timur Uzunoglu
Timur UzunogluGeschäftsführender Gesellschafter der convex ZT GmbH Graz

Mein persönlicher Zugang ist die persönliche Überzeugung, dass man zu Klimaschutz und Energie etwas beitragen muss, das weit über ein Lippenbekenntnis hinausgeht. So gründet man 2020 als Bauingenieur in der Freizeit ein „berufsfremdes“ Forschungsnetzwerk und Beratungsunternehmen im Bereich Wasserstoff. Was bedeutet Wasserstoff als zukünftiger Energieträger, wie wird er hergestellt, gelagert, transportiert und eingesetzt? Was ist dazu zu lehren, um den Stand der Technik abzubilden? In einer Projektarbeit an der FH Joanneum in Graz werden Studierende im Herbst 2021 dazu Antworten erarbeiten. Ein weiterer persönlicher Zugang.

Selbstverständlich haben wir Hoffnung auf Lösungen. Wasserstoff kann eine davon sein. Weltweit werden wir alle erneuerbaren und CO2 neutralen Energieformen nützen, abhängig von den Regionen, der Verfügbarkeit, dem Bedarf und der Transportfähigkeit.

Einzelpersonen können natürlich etwas beitragen, aber nur wenn sie sich über den Alltag hinaus, aktiv engagieren. So entstehen Schneeballeffekte. Wenn man 150 Expertinnen und Experten fragt, antworten 100 und mit 50 kommt man in die Tiefe. Oft braucht es Geduld, aber es wird eine Entwicklung angestossen.

Falsch ist, wenn wir diese grossen Zukunftsthemen immer mit unseren kurzfristigen Wirtschaftskriterien einengen. Nur wenn wir langfristig massiv investieren, werden wir langfristige Lösungen erzielen. Die EU ist gut am Weg zum Thema Wasserstoff, Deutschland ist stark darauf ausgerichtet und Österreich begibt sich auf den Weg, könnte mehr tun.

Wie kam es zum iPhone, zum Batterie-Auto?  Durch Charismatiker, die ihre Branche innovativ verändert haben. Die Menschen nehmen am Ende das Geld in die Hand, auch die Einzelnen, wenn nur die Einstellung herbeigeführt wird. Das fehlte uns beim Thema Energie lange Zeit.

Bis jetzt kam die Energie von unten, aus der Erde.

Künftig wird die Energie von oben kommen, aus Sonne und Luft. Unerschöpflich.

alkalischer Elektrolyseur, zur Erzeugung von Wasserstoff

6,3 MW alkalischer Elektrolyseur, zur Erzeugung von Wasserstoff in Werlte, Deutschland

Im Kern geht es um Transport und Speicherung von Energie. Das kontroversielle Thema Batterie als mobiler Energieträger verliert bei stationärer Industrie und der Versorgung von Städten seine Bedeutung. Hier überholt der Wasserstoff.  Länder wie Deutschland, Norwegen, Japan und Korea haben das erkannt. H2-Modellregionen zeigen uns den Weg. Der EU Green Deal geht in die richtige Richtung.

Die stärksten Energieträger sind immer Gase, wir müssen uns auf die nachhaltig zu bewirtschaftenden konzentrieren. Druck, Temperatur, Flüchtigkeit sind technologische Themen, die es zu beherrschen gilt. Hier setzen unsere Kreativität, unser Forschergeist, unsere Verantwortung ein.  Das „Wasserstoff-Risiko“ kann man durch Methanisieren auf unser vom Erdgas gewohntes Maß reduzieren. Das dafür erforderliche CO2 muss in Kreislaufwirtschaft organisiert werden. Technik und Naturwissenschaften sind der Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft. Es geht dabei primär um Entwicklung, nicht um Verzicht. Nicht bei allen Themen ist das so.

DE Wasserstoffstrategie www.bmbw.de, www.bmwi.de, www.cleanthinking.de, www.energyload.de

AT Wasserstoffstrategie https://www.bmk.gv.at/themen/energie/energieversorgung/wasserstoff

www.movingpower.at