Menschen und ihre Leistungen- Impulse für unsere Zukunft:

Im Gespräch mit Alexander Tinti zu den Themen „Klimaschutz, Energie, Katastrophenvorsorge“

Alexander Tinti
Alexander Tinti

Gründer des Wildreservats „Refugio Tinti“

Die beiden österreichischen Naturwissenschaftler und Forscher Konrad Lorenz und Rupert Riedl haben Alexander Tinti in den 1970er Jahren als Student aufgerüttelt. Vieles von dem heute Erlebten haben die beiden begründet vorhergesagt, sogar das Anarchische in der Gesellschaft als Kulmination verschiedener Krisenentwicklungen.

Die USA am Scheideweg, wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht.

Eine entscheidende Lehre dazu ist jene der Extrem-Organe, die die Natur immer wieder evolutionär ausbilden lässt, bis sie durch ihre eigene Hypertrophie zum Aussterben des betroffenen Lebewesens führt. Die Säbelzähne waren anfangs höchst erfolgreich, bis sie so gross wuchsen, dass Säbelzahntiger ihre Beute nicht mehr fassen konnten. Auch wir Menschen haben so ein Extrem-Organ: unser Gehirn. Das besondere daran ist, dass wir mit dem Hirn darüber nachdenken können, wie wir den tödlichen Überwuchs vermeiden.

Tun wir das? Setzen wir richtig Gedachtes um?

Selten trifft man Menschen, die in so universeller Weise gebildet und geerdet sind, dass man Hoffnung schöpft, die Menschheit habe Chance aufs Überleben. Menschen, die vorzeigen und vorleben, wie es gehen kann.

Man muss sich die Zeit nehmen, auf der Website und auf Youtube zu sehen und zu hören, was in Costa Rica von einem Österreicher in 5 Jahren umgesetzt wurde (https://youtu.be/E77OxzQ_vg8; www.refugiotinti.com). Eine Seite genügt bei Weitem nicht, die Botschaft der Permakultur und des Refugio Tinti so darzulegen, wie es sich gehörte. Wieviel Kunst, Wissenschaft und Hausverstand gehört dazu, so etwas anzupacken und erfolgreich zum Leben zu bringen? Welcher Mix an Begabungen und Bemühungen, aus Studium und Fehlern ein Leben lang gereift, gehört dazu?

Colibri
Casa grande
From above
Herb garden

Im Stakkato: 24 Hektar ausgelaugtes und zertrampeltes Sumpfland in ein florierendes Ökosystem verwandelt; im Kleinsten, wie im Großen überall Kreisläufe suchen und ermöglichen; allen Prozessen einen durchgängigen systemischen Ansatz zu Grunde legen; jeden möglichen Abfall wieder zu integrieren; aus der Erde zurück zur Erde; Europa, Asien, Anglo-Amerika und Latein-Amerika gemeinsam zu denken;

Was ist das Wichtigste dabei? Was ist es beim Fahrrad? Alles, inkl. dem Sattel, auf dem der Mensch sitzt und tritt, lenkt, klingelt und im Bedarfsfall bremst? Die einzig richtige Antwort:  Alles!

Natürlich haben wir Hoffnung. Die wache, intelligente Jugend macht uns Hoffnung. Sie haben begriffen, dass sie es anders machen müssen. Ausbildung ist der Schlüssel, Bildung die Basis. Unsere Schulen müssen lehren, was die Menschen brauchen, nicht nur,  was die Wirtschaft braucht.

Natürlich hilft die Wissenschaft, aber fast alle Lösungen sind grundsätzlich erforscht. Hausverstand und Selbstverantwortung haben wir verloren. Darum machen wir für alles immer neue Studien, die oft nicht viel weiter helfen.

Die Naturwissenschaften müssen auf die Kreisläufe fokussieren, nicht auf die Produkte. Dieses grundsätzliche Um-Denken und Neu-Leben, diese Bewusstseinsbildung unseres Gehirns wird uns das Aussterben des Säbelzahntigers ersparen.

Man spürt Anzeichen dieses Umdenkens.  Es muss alle unsere Lebens- und vor allem Wirtschaftsbereiche umfassen. Wir müssen das Einfügen in die Natur wieder lernen; dezentralisieren, integrieren, übergreifend denken, unsere Langzeitverantwortung wahrnehmen.