Schrift 04 der AGoeAG: BIM-Daten – Einfluss auf das Datenmanagement und die Datenhaltung

Die Building Information Modelling-Methode (BIM-Methode) hat sich als innovativer Ansatz in der Bauwirtschaft etabliert, der den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts – von der Entwicklung und Planung über die Konstruktion bis hin zum Betrieb und zur Instandhaltung – umfasst. Durch die Schaffung eines digitalen Modells, das alle relevanten Informationen zu einem Projekt enthält bzw. vernetzt, ermöglicht BIM eine effiziente Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Projektbeteiligten.

Neben der Verwendung von BIM in Bauprojekten stellt sich auch die Frage, wie sich die generierten Daten in das Daten- und Informationsmanagement eines Auftraggebers (AG) einfügen lassen.

Durch die fortschreitende, schrittweise Digitalisierung von Unternehmensprozessen kommt es vielfach zu redundanten Datenhaltungen.

In einem modernen Daten- und Informationsmanagement für den Bauwerks- und Infrastrukturbereich soll das Gebäude- oder Anlagenmodell als zentrales Element fungieren, auf das aus den unterschiedlichsten Softwaresystemen in einem Unternehmen zugegriffen werden kann. Dabei ist zu unterscheiden, ob Systeme sich nur Informationen aus dem Modell holen, oder ob diese auch Informationen in ein Modell liefern müssen, um diese für andere Prozesse dort vorzuhalten.

Das Daten- und Informationsmanagement ist stark vom Unternehmen selbst abhängig. Zum einen von dessen Größe als Organisation, der Anzahl der datengenerierenden Personen und Systeme, zum anderen aber auch von der Größe, dem Alter und der Struktur des Datenbestandes selbst. In dieser Niederschrift wird versucht, dem Leser einen Weg aufzuzeigen, wie man sich einen Überblick über das Daten- und Informationsmanagement in der eigenen Organisation, aber auch in BIM-Projekten verschaffen kann und wie diese beiden Bereiche zusammenhängen.

Das Daten- und Informationsmanagement in Bezug auf BIM kann aus zweierlei Sicht betrachtet werden.

  • Das Thema des Daten- und Informationsmanagements in Projekten bei Anwendung der BIM-Methode beschäftigt sich mit der Benennung und Verwaltung von Merkmalen, deren Zuordnung zu Bauelementen, sowie der Klassifizierung der Bauelemente in einem Modell auf Basis projektbezogener Anforderungen. Eine genaue Betrachtung von Merkmalen erfolgt in dieser Schrift nicht.
  • Die Einbindung der in einem BIM Projekt generierten Daten in das Daten- und Informationsmanagement der Organisation. Dieses Thema wird in dieser Schrift näher betrachtet.