INI-Award: Das sind die Gewinner:innen!

Es erreichten uns in Summe 19 Einreichungen (4 davon von HTLs bzw. VWA, 4 Bachelor-Arbeiten, 5 Masterarbeiten und 6 Arbeiten in Zusammenhang mit Dissertationen) in den unterschiedlichsten Fachrichtungen von Maschinenbau, Kraftfahrzeugtechnik und Flugtechnik, über technische Chemie und Verfahrenstechnik, bis hin zu Energie- und Automatisierungstechnik und Bau- und Umweltingenieurwesen.

Die Jury setzte sich zusammen aus Professoren der TU Wien und TU Graz und aus Vertreter:innen der Industriellenvereinigung und dem ÖIAV.

Das Siegerprojekt erhält neben einem Pokal ein Preisgeld in der Höhe von € 4.500, das zweitplatzierte Projekt € 2.500 und das drittplatzierte € 1.000.

Die Siegerprojekte:

V.l.n.r: Florian Rosenberger (Industriellenvereinigung), Lorenz Fink (2. Platz, in Vertretung von Michael Peter Huber), Lisa Bertolini (3. Platz), Emanuel Boschmeier (1. Platz) und Gerald Goger (ÖIAV)

1. Platz: Emanuel Boschmeier – Elastan, der Störstoff im Textilrecycling: Neue Technologien zur Rückgewinnung von Kunststoffen (TU Wien)

Heutzutage bestehen Textilien wie Hosen und Hemden aus unterschiedlichen Materialien wie Polyester, Baumwolle oder Elastan und müssen lt. EU-Abfallrahmenrichtlinie (EC 2018/851) ab Januar 2025 getrennt gesammelt werden. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft ist es naheliegend, aus dem gesammelten Textilabfall die Kunststoffkomponenten rückzugewinnen und einem Recycling zuzuführen. Elastan verleiht Kleidungsstücken eine höhere Dehnbarkeit und Anpassung an den Körper, wirkt jedoch als Kontaminant und verhindert ein Recycling. Der Kern seiner Dissertation bildet die Nutzbarmachung von bislang nicht recyclingfähigen Alttextilien, die Elastan enthalten. Mit seinem gewählten Thema hat er zu Projektbeginn im Juli 2021 völlig unerforschtes Neuland betreten, konnte jedoch über die Zeit innovative Ergebnisse lukrieren. Die Veröffentlichung von drei wissenschaftlichen Publikationen und die Anmeldung eines Patents setzen Impulse in der internationalen Forschung und die Kenntnisse verschaffen Österreich im EU-Vergleich einen Auftrieb.

2. Platz: Michael Peter Huber – Entwicklung einer Real Driving Emission Messeinrichtung zur Untersuchung von Bremsemissionen (TU Graz)

Die sogenannten Nicht-Abgasemissionen, der Abrieb von Bremsen, Reifen und der Straße, sind heute für bis zu 86 % aller verkehrsbedingten Feinstaubemissionen verantwortlich und somit deutlich höher als Abgasemissionen. Bremsverschleiß gilt dabei als eine der Hauptquellen und kann hochgiftige Substanzen wie Antimon und Kupferoxid mit einer Partikelgröße im niedrigen Nanometer- bis Mikrometerbereich enthalten. Mit der Einführung der Euro 7 Abgasnorm im Juli 2025 wird weltweit erstmalig ein gesetzliches Limit für die Partikelemission von PKW-Bremsen eingeführt. Analog zu den Abgasmissionen, kann davon ausgegangen werden, dass die Messung am Bremsenprüfstand nur ein grobes Abbild der realen Emissionen eines Fahrzeuges widerspiegeln. In diesem Kontext entwickelt Michael Huber im Rahmen seiner Dissertation in Kooperation mit der TU Graz und AVL List ein erstes funktionsfähiges und robustes Real Driving Emissions (RDE) Messsystem, um Bremsemissionen im realen Fahrbetrieb zu analysieren. Das patentierte Messsystem wurde bereits in mehreren Messkampagnen erfolgreich in Feldtests eingesetzt. Dabei wurden PM10-Bremspartikelemissionen von 23,1 mg/km pro Fahrzeug gemessen, mehr als das Fünffache des erlaubten Grenzwerts für Abgasemissionen und mehr als das Dreifache des zukünftigen Euro 7 Bremsemissionslimits. Die Ergebnisse zeigen eine Vielzahl von Einflussfaktoren auf das Emissionsverhalten von Bremsen, darunter Wetterbedingungen, Fahrstil, Beladungszustand und Topografie. Die im realen Fahrbetrieb gemessenen PM10-Emissionen waren im Vergleich zum Prüfstandstest um 43 % erhöht.

3. Platz: Lisa Bertolini: Abluftreinigung in Schweinemastbetrieben – eine nachhaltige Lösung für eine saubere Zukunft (MCI – Innsbruck)

Beim 3. Platz wird eine nachhaltige Lösung zur Minimierung von Emissionen aus der Landwirtschaft durch eine Abluftreinigung von Ammoniak in Schweinemastbetrieben durch elektrisch beheizbare Katalysatoren gewürdigt. Lisa Bertolini hat ein Verfahren entwickelt, in dem Ammoniak in unschädliche Stoffe umgewandelt wird. Durch die elektrische Beheizung der Katalysatoren kann die Temperatur präzise gesteuert und die Reaktion kontrolliert werden. Durch einen modularen Aufbau der Katalysatoren ist eine flexible Anpassung an die Stallgröße machbar.

Der INI-Pokal

Herzlichen Dank an Marcus Klamecker für die tolle Umsetzung des INI-Pokals: das Emblem wurde mittels 3D-Druck aus recyceltem Material gefertigt und in Holz eingearbeitet.