Menschen und ihre Leistungen- Impulse für unsere Zukunft:

Im Gespräch mit Stefan Graf

Stefan Graf

Ingenieur und Unternehmer, eine viel zu seltene Kombination, nach Ansicht beider Gesprächspartner. Stefan Graf im Gespräch mit Wilhelm Reismann. Der Lebensweg von Stefan Graf führt aus dem wohlbehüteten Elternhaus in Gmünd im Waldviertel über eine breite Allgemeinbildung am Gymnasium zum technischen Studium des Bauingenieurwesens an der TU Wien, dann in die Tragwerksplanung bei Potyka & Partner in das Familienunternehmen Leyrer + Graf, das seit 1926 als Generationenmodell geführt wird.

Schön, wenn man in aller Bescheidenheit sagen kann, dass dieser Weg nicht ganz unerfolgreich war und schön auch, wenn die Söhne offensichtlich ebenso ins Unternehmen hineinwachsen, und das zwanglos, in hoher Eigenständigkeit und guter Beziehung zum Vater. Es ist nicht ganz einfach Familienunternehmen von Generation zu Generation friedlich und erfolgreich weiterzugeben. Und es ist nicht ganz einfach, die Anforderungen der Technik, des Ingenieurs mit jenen der Wirtschaft, des Unternehmers immer in Einklang zu bringen. Umso schöner, wenn es gelingt.

Der Impuls für die Zukunft kommt auf hoher Flughöhe, passend zum OIAV Jahresmotto „Technik & Gesellschaft“. Ein Impuls für die gesamte Gesellschaft, für Gelassenheit, Hausverstand, Eigenverantwortung und ein ausgeprägtes Füreinander. Diese Elemente sind in herausfordernden Zeiten von großer Bedeutung, damit wir Stabilität in der Gesellschaft erlangen und eine prosperierende Zukunft vor uns haben.

Nicht nur Corona, sondern bereits vorangehende Entwicklungen führen zu immer stärkerer Polarisierung in der Gesellschaft und wo polarisiert wird, steigt die Spannung, das ist wie in der Physik. Ingenieure sehen auch die Gesellschaft mitunter technisch, das kann zur Klarheit von Lösungen beitragen.

Alle spüren, dass die Unsicherheiten zunehmen, aber wer tut etwas?

Stefan Graf sieht Hoffnung, nicht nur, weil sie zuletzt stirbt. Er sieht viele Persönlichkeiten, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Beiträge zu leisten, in der Politik, in der Wirtschaft, in der Zivilgesellschaft. Er sieht ein steigendes Bewusstsein für die Notwendigkeit Eigenverantwortung zu übernehmen. Wer eine höhere Verantwortung trägt, muss auch mehr Beiträge leisten. Die Politik muss man insgesamt verstehen, Regierung, Opposition, Parlament, auch dort ist das Füreinander zu pflegen, Polarisierung zu vermeiden.

Natürlich erhebt sich die Frage, dass alle darüber reden und bei weitem nicht alle etwas dafür tun. Natürlich gibt es Gegenströmungen. Umso stärker müssen die positiven Impulse sein.

Welcher Nutzen folgt für die Gesellschaft  aus diesem Gespräch?

  1. Erfolgreiches Unternehmertum und daraus resultierend eine erfolgreiche Wirtschaft
  2. Langfristiges Denken in der Generationenfolge, ganz wichtig für Familien, Vereine, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt
  3. Gesundes Wachstum als Beitrag zum Wohlstand – sowohl inneres Wachstum als Mensch, während eines ganzen Lebens, als auch äußeres Wachstum als Ausprägung erfolgreichen Wirtschaftens und damit als Grundlage für unseren Wohlstand.

Die Schattenseiten des Wachstums erkennen wir nicht nur bei Krankheiten, wenn Krebszellen und Viren sich hemmungslos verbreiten, sondern auch in der Abfallwirtschaft. Langsames, nachhaltiges, gesundes Wachsen sehen wir bei den Bäumen. Ein Baum wächst nur, wenn das Ökosystem rundherum stimmt. Das gilt auch für die Menschen und die Gesellschaft.