Menschen und ihre Leistungen- Impulse für unsere Zukunft:

Im Gespräch mit Simone Krause zum den Themen „Klimaschutz, Energie, Katastrophenvorsorge“

Simone Krause
Simone KrauseMitarbeiterin des ÖIAV

Als Absolventin der Universität für Bodenkultur ist man natürlich stark geprägt und im Thema engagiert. Aus dem Studium von Umwelt und Bioressourcenmanagement (Bakk) und Nutzung nachwachsender Rohstoffe (MSc, TU München und BOKU Wien) bringt man ein Wissen mit, das man im Alltag umsetzen möchte. Im OIAV ist man weiterhin im Thema, noch viel breiter.

Ein wichtiges Vorbild kommt von der Mutter. Es war daheim immer klar, dass wir biologisch und regional kaufen, auch wenn es teurer ist und wir dafür woanders sparen müssen.

Abfall wird getrennt, Kleidung wird lange getragen, Fleisch nicht allzu oft gegessen, die Öffis werden benützt und was geht, wird repariert. Da ist es gut, wenn man einen Freund (und seine Freunde) hat, der Reparieren und Erhalten zum Hobby hat: Autos, Fernseher, Elektronik, …

Weltweite Lösungen darf man nicht erhoffen. Zu verschieden sind die Interessen. Da es aber nur global gehen kann, stellt sich die Frage: Muss man die Menschheit aufgeben? Irgendwas kleines, schnelles, sich rasch entwickelndes wird schon nachkommen. Insekten?

Einzelpersonen können schon was bewirken. Wenn sich die breite Basis, große Teile der Bevölkerung in die richtige Richtung bewegen, dann bewegt das auch was Positives auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Vorbildwirkung ist wichtig, vom Kleinen ins Große.

Persönliche Motivation ist der Respekt vor der Natur und die Überzeugung, dass wir Menschen aus der Schöpfung nicht ausgegliedert, sondern Teil des permanenten Kreislaufes sind. 

Jedoch nicht immer kann man Vorbild sein.  Jeder Mensch hat seine Randbedingungen im Leben. Wenn der Freund Pilot ist und Airbus fliegt, und man Freiflüge bekommt, dann fliegt man halt doch. Aber man lernt, sich zurückzuhalten, man hat ein schlechtes Gewissen bei Langstreckenflügen und engagiert sich persönlich in einer CO2 Kompensation.

 

Mit dem Green Deal der EU gehen wir in die richtige Richtung, auch wenn alles viel radikaler sein müsste: konkret der Ausbau und das Angebot der Öffis, das Carsharing oder die Umstellung der Ernährungs- und der Lebensmittelwirtschaft. Bewusstseinsbildung und Anreizsysteme müssen das Konsumverhalten ändern, umkehren. Billigfleisch sollte man verbieten, das Wegwerfen von Lebensmitteln eindämmen, nicht perfekte Früchte und Gemüse in den Handel bringen statt am Feld liegen zu lassen oder auszusortieren. Da wäre kurzfristig einiges zu tun.

Solarenergie ist die Energiezukunft, mit einer klugen Kombination in Produktion und Versorgung. In Summe gibt es da noch sehr viel zu forschen und entwickeln. Dazu braucht es noch viel Investition in Technologie und Organisation. Hier sind unsere Berufe samt OIAV gefordert.