Menschen und ihre Leistungen- Impulse für unsere Zukunft:

Im Gespräch mit Steffen Robbi zu den Themen „Klimaschutz, Energie, Katastrophenvorsorge“

Steffen Robbi
Steffen RobbiGeschäftsführer von Digital Findet Stadt

©AIT

Digital Findet Stadt (DFS) ist eine vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) geförderte Initiative. Wir erkennen die Digitalisierung als wichtiges Werkzeug um Energieeffizienz, Resilienz und Kreislaufwirtschaft in Branchen wie der Bauwirtschaft zu stärken.  Digitalisierung ist eine Grundlage nachhaltiger Entwicklung.

Als Vater spüre ich die Verantwortung für künftige Generationen. Als Optimist glaube ich, dass wir gemeinsam in der Lage sind, die jetzigen Herausforderungen zu meistern. Als 40-Jähriger habe ich das schon mehrmals erlebt: beim Ozonloch, beim Waldsterben, beim deutschen Ausstieg aus der Kernenergie und aktuell der Kohle. Als Ingenieur habe ich verstanden, welch bedeutenden Beitrag dabei technische Entwicklungen spielen.

DFS tritt an, um das co-kreative Potential von Menschen und Unternehmen zu aktivieren. Gemeinsam neue Lösungen entwickeln. Das Querschnittsthema Digitalisierung braucht grenzüberschreitendes Denken – in unseren Unternehmen und Köpfen. Wir werden die gesteckten Ziele nicht alle und nicht ganz erreichen, aber wir sind am Weg.  Wichtig sind politischer Wille und klare Rahmenbedingungen. Die Ziele sind formuliert, vor allem in der EU. Die Umsetzung in den einzelnen Ländern ist noch nicht gesichert, auch nicht in Österreich. Daran wird Politik zu messen sein.

Die Verantwortung für den Klimawandel kann nicht allein den Konsumenten überlassen werden. Auch wenn gerade steigendes Bewußtsein entsteht für biologische Lebensmittel, nachhaltige Kleidung, regionale Produkte und Ökostrom – ein Modetrend ist eindeutig zu wenig, die Wende zu schaffen. Papiersackerl sind nicht die große Lösung, die wir brauchen.

Allein die Energieumstellung von Strom und Wärme braucht Milliardeninvestitionen in neue Infrastruktur und neue Technologien. Investoren werden mitmachen, wenn langfristige Investitionssicherheit besteht. Das ist Aufgabe der Politik, des Staates.

Wir investieren zu wenig in den Klimaschutz. Sonnenenergie in all ihren Umsetzungsformen zu nutzen, ein neues, gemischtes, flexibles Energiesystem der Zukunft aufzubauen ist so teuer, wie der Aufbau des alten, fossilen Energiesystems.

Wir haben ein Stadium erreicht, in dem die Gestehungskosten erneuerbarer Energie (vor allem PV) bereits denen fossiler Energieträger entspricht oder diese sogar unterschreitet. Wir haben in einzelnen Schritten viel Skepsis überwunden: bei Windparks, Smart Grids, dem Auslaufen der Kernenergie (in D), beim Elektroauto. Doch sind wir mit unseren Forschungs- und Entwicklungszielen noch lange nicht am Ende. Den Blackout in Europa Anfang diesen Jahres haben wir nur knapp verhindern können.

Derzeit nutzen wir endliche Naturressourcen in einem linear ausgerichteten Wirtschaftssystem. Das kann nicht gut gehen. Seit Millionen Jahren wirtschaftet die Natur mit ihren Ressourcen im Kreislauf. Dann kommt der Mensch und glaubt, er kann es anders. Oder er glaubt es gar nicht, tut es nur. Da liegt der Kern im Bewusstsein. Technologie und Naturwissenschaften können beitragen, lösen müssen es Politik und Wirtschaft. Die Entwicklung einer kreislauffähigen (Bau-)Wirtschaft hat begonnen. Mit Digital Findet Stadt arbeiten wir gemeinsam mit der Branche an digitalen Grundlagen für kreislauffähige und nachhaltige Städte und Gebäude unserer Zukunft.

Weitere Informationen:

https://www.digitalfindetstadt.at/