Ausblick auf resiliente und nachhaltige Energieversorgungssysteme

Markus Puchegger, Marcus Keding und Christian Heschl (Forschung Burgenland)

Unsere Gesellschaft steht vor vielfältigen sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen: die Auswirkungen des Klimawandels, der demographische Wandel, wachsende soziale Ungleichheit, die Bewältigung des Strukturwandels oder – gerade aktuell – Pandemien können die infrastrukturelle Versorgung nachhaltig gefährden.

Um kritische Infrastruktur hinsichtlich der Energieversorgung für den Krisenfall zu rüsten, werden derzeit oft teure Notstromsysteme angeschafft, die über die eigentliche Versorgung in Krisenzeiten oft keinen oder nur geringen Zusatznutzen bieten. Mit der Einführung des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes ergibt sich künftig die Möglichkeit der Bildung von lokalen Energiegemeinschaften. Diese entstanden unter anderem durch die Idee, Anreize zu schaffen, privates Kapital für den Ausbau der Erneuerbaren Energien durch zusätzliche Incentives verfügbar zu machen, sowie andererseits systemdienliches Verhalten (Verbrauch zu Zeiten hoher erneuerbarer Produktion) auch finanziell zu belohnen. Nicht zuletzt stellt sich in diesem Kontext die Frage, wie die Ausgestaltung und Umsetzung von Energiegemeinschaften zu erfolgen hat, um möglichst breite Wirkung und Akzeptanz zu erzielen und darüber hinaus bewusstseinsbildende Wirkung bei den Teilnehmer_innen zu entfalten. Soweit die Perspektiven, die bis 2030 im Fokus der Umsetzung der Energiewende stehen.

Abb. 1_Entwicklungsschritte_Dekarbonisierung
Chronologische Entwicklungsschritte für die Dekarbonisierung des EU28 Energiesystems. Datengrundlage: (Europe, 2018) und (eurostat, 2018)
©FH Burgenland GmbH und Forschung Burgenland GmbH

Durch die weitere Zunahme der volatilen Energieversorgung bis 2050 werden immer leistungsfähigere Flexibilitätsoptionen benötigt. Langzeitspeicherlösungen auf Basis von Power to Gas (P2G) und Gas to Power (G2P) Konzepten sind aufgrund ihrer Skalierbarkeit eine vielversprechende Technologie. In diesem Zusammenhang verspricht der Einsatz von Hochtemperaturverfahren nicht nur die Vermeidung von teuren Katalysatoren und die gleichzeitige Erhöhung des Wirkungsgrades, sondern auch die Nutzung eines breiteren Brennstoffbandes. Sie können daher einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit unseres zukünftigen Energieversorgungssystems leisten.