Geoinformation als Schlüssel für gesellschaftliche
Herausforderungen wie Klimawandel und Naturgefahren

Stefan Kienberger, Daniel Hölbling (Paris-Lodron Universität Salzburg)

Die Fülle und Qualität an heutzutage verfügbarer Geoinformation eröffnet neue und weitreichende Möglichkeiten, um den Klimawandel und Naturgefahren besser untersuchen, verstehen und darauf reagieren zu können. Der Interfakultäre Fachbereich für Geoinformatik – Z_GIS – an der Paris-Lodron Universität Salzburg ist seit mehr als 30 Jahren als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Geoinformation fest verankert und verbindet Grundlagenforschung mit angewandter Forschung und Entwicklung.
HITZETAGE-Karten-fuer-Entscheidungstraeger
HITZETAGE (jährlich) Karten für Entscheidungsträger © ÖKS15 – Z_GIS/Uni Graz/ZAMG 

Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen der Menschheit dar. So wurden hochaufgelöste Klimamodellierungen für Österreich als Fact Sheets bereitgestellt (ÖKS15 Daten). Neben wichtigen Parametern wie Temperatur und Niederschlag wurden aussagekräftige Klimaindizes berechnet. Aufbauend auf diesen Klimaszenarien wurden aktuell für das Bundesland Salzburg homogene Regionen für Klimaindizes ausgewiesen, welche für strategische Entscheidungen und zur Identifikation des Beratungsbedarfs als Experten-Tool verwendet werden. Im Weiteren wurden Risiko- und Verwundbarkeitsregionen für Österreich erstellt, die einen integrativen Risikomanagement-Ansatz unterstützen und räumlich komplexe Inhalte kondensiert darstellen.

Naturgefahren verursachen jedes Jahr zahlreiche Todesopfer und erhebliche Infrastrukturschäden. Um die Auswirkungen von Massenbewegungen (Rutschungen, Steinschläge, Muren) auf die alpine Infrastruktur, vor allem Wanderwege, zu untersuchen, werden über Satellitendaten stark betroffene Gebiete in den österreichischen Alpen identifiziert. Die Ergebnisse werden mit Geodaten zur alpinen Infrastruktur kombiniert und für die Erstellung von Suszeptibilitätskarten sowie die Modellierung und Simulation von Steinschlag und Rutschungen verwendet. Die Erkenntnisse können Entscheidungsträger_innen unterstützen, um potenzielle Gefahren für Mensch und Infrastruktur einschätzen und entsprechende Maßnahmen setzen zu können.

Methoden der Geoinformatik und Fernerkundung spielen eine Schlüsselrolle, um neue Erkenntnisse über den Klimawandel und über Naturgefahren zu gewinnen und relevante Ergebnisse bereitzustellen. Geoinformation ist dabei der Schlüssel für ein räumliches Problemverständnis und um eine effiziente Kommunikation zu ermöglichen.