Digitalisierung der Bauindustrie mit Hilfe von Adaptive Case Management

Christoph Ruhsam

Aufgrund der Heterogenität von Bauprojekten von der Planung bis zum Betrieb eines Gebäudes, der Anzahl der beteiligten Parteien und der zu beachtenden Bauvorschriften sind rein prozessorientierte Lösungsansätze für die Umsetzung einer unternehmensweiten Digitalisierungsstrategie in der Baubranche nicht geeignet.

Aus diesem Grund wenden wir zur Geschäftsmodellierung Adaptive Case Managment (ACM) an, mit dem sich ISIS Papyrus seit Jahrzehnten methodologisch als auch technologisch erfolgreich beschäftigt. In dem FFG-geförderten Forschungsprojekt „BIM Saves Energy“ mit den Partnern Clean Energy Solutions, Papyrus Europe AG, Austrian Institute of Technology, Granit und Cype konnten die ACM-Prinzipien zur Unterstützung eines ganzheitlichen Workflows in der Bauindustrie erfolgreich angewendet werden.

Mit ACM werden Geschäftsprozesse nicht nur modelliert, sondern stehen auch sofort zur Nutzung durch die Anwender in einer cloudbasierten Plattform zur Verfügung. Dadurch verschmilzt die Geschäftsmodellierung mit der Echtzeitumsetzung in einem Softwaresystem und reduziert Time-to-Market für neue Geschäftsprozesse erheblich.

christoph ruhsam

Christoph Ruhsam ist Senior Manager bei ISIS Papyrus Europe AG.

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BIM-Wertströme dienen als Vorlagen für die Anwendung in spezifischen Bauprojekten.

Die Wertströme werden dabei mittels einer bauspezifischen Ontologie (d.s. Fachbegriffe und deren Relationen), den zu erreichenden Zielen und den von den Anwendern (Architekten, Bauphysiker usw.) auszuführenden Aufgaben beschrieben. Natürlichsprachige Geschäftsregeln gewährleisten eine regelkonforme Ausführung der Aufgaben. Das Erreichen eines Zieles kann durch die Auswertung von Key-Performance-Indikatoren (KPIs) bewertet werden, die die Entscheidungsfindung in jeder Bauphase unterstützen.