Es funktioniert alles, nur…

Bernhard Edinger, Peter Hösel & Matthias Nödl, Vasko+Partner

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BIM – Building Information Modeling – gilt als Synonym für Effizienz, keine Schnittstellenprobleme mehr, Kostenreduktion und eine bessere Ressourcenplanung. Stichworte, mit denen die BIM-Fans werben. Planende und Ausführende sind interessiert – an den optimalen Rahmenbedingungen wird gefeilt.

Es funktioniert alles, es sind immer nur die Fehler der Anwender – so und so ähnlich lauten die Kommentare von eingefleischten BIM-Fans. Nur, gerade in der Planerszene ist eines klar: Schnittstellenproblematiken gibt es und vor allem auch in der Haustechnik gibt es noch einiges zu tun. BIM ist bei uns im Büro seit Jahren Thema. Die Zukunft ist 3D – das ist unbestritten. Doch das „Wie“ dorthin, das ist noch mit einigen Fragezeichen versehen. Dennoch: Es ist wie mit dem alten Nokia und dem Smartphone. Wollen wir nur telefonieren oder ist es vielleicht nützlich, praktisch und effizient, gleich auch eine Anfrage rasch beantworten zu können? Wir sind vom Nutzen und den positiven Effekten durch die neue Arbeitsweise mit BIM überzeugt.

Folgende drei Beispiele sollen die Vorteile dieser Planungsmethode aufzeigen:

Erstes Beispiel: Es muss eine Änderung in Ihrer Planung vorgenommen werden: Zwei Türen fallen weg, eine Wand wird verlängert (führt evtl. zu einer Raumvergrößerung) und aufgrund statischer Anforderungen werden drei zusätzliche Stützen benötigt. Mit einer herkömmlichen Planung müssen die Massen händisch neu ermittelt werden. Mit einer automatisierten Massenermittlung werden die Mengen automatisch an das bestehende Modell angepasst und können mit geringem Aufwand in die Kostenermittlung übertragen werden.

Zweites Beispiel: Das bestehende Materialkonzept (Boden- und Deckenbeläge) ist zu teuer. Durch Änderung der Beläge müssen Einsparungspotenziale definiert werden. Dadurch, dass ein BIM-Standard für die Planung festgelegt wurde, stehen in kurzer Zeit verschiedenste ausgewertete Materialkonzepte mit den entsprechenden Kostenschätzungen zur Verfügung.

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3D-Planstände, Zeichnen in 3D, Visualisierung von Arbeitssituationen, Videos, interaktive Dokus, 360 Grad-Ansichten oder schematische Designs sind nur einige der Anwendungen aus der VR-Welt.

Drittes Beispiel: Index 1 des Vorentwurfs wurde fertiggestellt. Es folgen Umplanungen. Im Zuge der Überarbeitung ändern sich Stützenrasten und damit verbunden das komplette Raumprogramm samt Fassade des Baukörpers. Mit einer herkömmlichen Planung müssen zu diesem Zeitpunkt sämtliche Schnitte, Ansichten und Raumkonzepte manuell angepasst werden. Wenn mittels Bauwerksdatenmodell geplant wird, regenerieren sich Schnitte, Ansichten und Raumkonzepte von selbst.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Verbesserte Qualität der Kostenschätzung, da durch diese Planungsweise die Realtime-Massen des aktuellen Models verwendet werden.
  • Schnellere Kostenermittlung
  • Besserer Informationsaustausch zwischen Kostenmanagement, Architekten und anderen Fachplanern
  • Bessere Transparenz im gesamtem Projekt