Städte digital menschlich

Digitalisierung in Stadt und Land

ein Forum mit ca. 30 TeilnehmerInnen in St. Pölten am 21.01.2020, zusammengefasst von Josef Bichler, Gregor Dober, Dominik Mesner, Wilhelm Reismann und Christoph Weigl

(c) Werner Jäger

links und rechts: ©Werner Jäger

(c) Werner Jäger

Das sagte die Einladung

  • Ballungsräume sind Vorreiter bei der Digitalisierung. Zahlreiche Daten werden erfasst.
  • Welcher Nutzen ist heute bereits realistisch und soll künftig entstehen?
  • Welche Risiken sind erkennbar und wie können wir sie vermeiden?
  • Dezentrale Regionen dürfen dabei nicht vergessen werden. Was ist zu tun?
  • Dieses Spannungsfeld möchten wir in einer lebhaften Diskussion ausleuchten.

Das stand zur Diskussion

unter anderem, auch wenn wir uns nicht immer daran gehalten haben.

  1. Welche Formen der Digitalisierung in Ballungsräumen meinen wir? Welche positiven und negativen Wirkungen können wir erkennen?
  2. Welche Verantwortung, welche Einflussmöglichkeiten hat die öffentliche Verwaltung? Dieses Bewusstsein wächst erst allmählich und punktuell. Hier ist viel zu tun. Was?
  3. Wo erkennen wir Potenziale für Kosteneinsparung in Erhaltung und Betriebsführung öffentlicher Bausubstanz? Diese Frage zielt auf unseren heutigen und den künftig geforderten Umgang mit dem Lebenszyklus ab.
  4. Schaffung klarer Entscheidungsgrundlagen für Neubauten und Erweiterungen im Bestand. Hier fehlt es noch weit an langfristigem Denken, fundamental neuen Entscheidungsgrundlagen, Forschung und Pilotprojekten zu deren Untermauerung, Überzeugungsarbeit bei den Führenden in Politik und Wirtschaft.
  5. Welche Grundlagen, Entscheidungen, Werkzeuge brauchen wir zur Früherkennung von Bedürfnissen an Ausstattung und Flächen, um unsere Ballungsräume künftig nachhaltiger zu entwickeln. Wie hilft uns die Digitalisierung dabei?
  6. Welche konkreten Maßnahmen dienen der Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Verwaltung? Welche konkreten Voraussetzungen sind dafür zu schaffen? Welche Zeithorizonte erkennen wir?

Das war am Ende zu erkennen

nach zwei spannenden Stunden, die in Stichworten erfasst und nachzulesen sind in der Langversion des Artikels.

Am Anfang schwärmen alle von der Digitalisierung und erzählen, was sie nicht alles schon digital erledigen. Am Ende, gefragt, was zu tun sei, was alles nicht funktioniere, wo man Sorgen habe, kommen viele, viele kleinere und größere Themen, die zeigen, dass uns sie Digitalisierung noch lange beschäftigen wird.

Und wenn wir nicht offen und konkret über die Herausforderungen reden (Probleme gibt es ja offiziell nicht mehr), wird sie uns noch länger beschäftigen. Und intensiver. Offen zu reden, war unser Ziel. Erreicht!

Das denken wir 10 Monate später

Unerwartete dramatische Entwicklungen haben uns ereilt. Die Digitalisierung in Ballungsräumen und peripheren Regionen bedeutet nur einen scheinbaren Gegensatz. Tatsächlich handelt es sich um ein komplementäres Phänomen.

Gerade die aktuelle Zeit zeigt uns, wie rasch sich gesellschaftliche Randbedingungen ändern können und wie sehr Stadt und Land voneinander abhängen und miteinander verwoben sind.

Die Digitalisierung ermöglicht ein ganz neues Landleben mit effizienter und komfortabler dauernder Verbindung in die Ballungsräume, sogar weit entfernte, jederzeit.

Die technologischen und praktischen Voraussetzungen dafür sind in den peripheren Regionen zu schaffen. Den täglichen Umgang mit Kommunikation und Interaktion müssen wir selbst finden. Nur dann wird sich der persönliche Nutzen aus der Digitalisierung auch wirklich einstellen.