Kunststoffe im Tiefbau – Langzeitbeständige Liner für Giga-Wasserwärmespeicher

Gernot M. Wallner, David Nitsche, Klaus H. Albers

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Erdbeckenspeicher mit Kunststoffabdichtung (Quelle: PlanEnergi, Dronninglund Fjernvarme (DK))

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Verschweißung eines Kunststoffliners (Quelle: AGRU Kunststofftechnik GmbH und IAT GmbH)

Kunststoffe sind von zentraler Bedeutung für die Transformation des globalen Energiesystems und für die vollsolare Energieversorgung der Menschheit. Im vorliegenden Beitrag wird das hohe Innovationspotential von kostengünstigen Polyolefinen (d.h. Kohlenstoff- und Wasserstoffbasierende, aliphatische Polymerwerkstoffe) für die Abdichtung von großvolumigen Wasserwärmespeichern aufgezeigt.

Ein Forschungsschwerpunkt im Bereich der Kunststofftechnik an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) ist die Entwicklung von erneuerbaren Energieversorgungssystemen auf Basis von innovativen und maßgeschneiderten Polymerwerkstoffen. Während in den SolPol-Forschungsprojekten der Fokus bei solar-thermischen und -elektrischen Systemen aus Kunststoff (z.B. Warmwasserkollektorsysteme; Photovoltaikanlagen) liegt (www.solpol.at), werden im österreichischen Leitprojekt „giga_TES“ von einem Konsortium aus Forschungs- und Industriepartnern großvolumige Wasserwärmespeicher entwickelt (www.gigates.at).

In diesem Technologiefeld sind derzeit nordeuropäische Länder, insbesondere Dänemark, weltweit führend. Etwa 1 bis 2 Wärmespeichergroßprojekte werden jährlich in Dänemark umgesetzt.

In den skandinavischen und baltischen Staaten wird ein Zubau von etwa 25 Mio. Kubikmetern an Großwasserwärmespeichern in den nächsten 10 Jahren prognostiziert [2]. Dafür werden etwa 5 Mio. Quadratmeter an langzeitstabilen Abdichtungsmaterialien gegen das Erdreich (sogenannte Liner) benötigt.